Internationale Suche ist von Erfolg geprägt

Ja, es gibt sie noch: Die guten Nachrichten in Bezug auf die Gewinnung von Fachkräften. So kann Anja Kontermann, Leiterin des Schönblick-Pflegeheims, davon berichten, dass „es uns gelungen ist, tatsächlich für den Moment alle Stellen zu besetzen.“ Der Bedarf für die Zukunft bleibt aber hoch. Das ist auch einer der Gründe, warum der Leitungskreis unter der Führung von Martin Scheuermann entschieden hatte, auf der Suche nach Personal auch international tätig zu werden – mit großem Erfolg.

Anja Kontermann schildert die Entwicklung in den vergangenen beiden Jahren: „Natürlich kamen zunächst einmal Kräfte aus der Ukraine im Zuge der Welle an Geflüchteten zu uns.  Inzwischen sind wir aber mit vielen Mitarbeitern aus ganz unterschiedlichen Nationen gesegnet.“ So begannen vor wenigen Wochen eine aus Pakistan und zwei aus Indien stammende junge Menschen ihren Bundesfreiwilligendienst auf dem Schönblick. „Natürlich gibt es zu Beginn Hürden, bei denen wir den zu uns Kommenden voll und ganz zur Seite stehen. Viele Behördengänge sind nötig, manches dabei auch nicht ganz einfach. Und dann ist es natürlich auch immer die spannende Frage: Wie gut sprechen die Rekrutierten deutsch?“ Zwar seien Nachweise bereits in den Unterlagen vorhanden, aber: „Wieviel an Vorkenntnissen da ist, das sieht man tatsächlich erst nach den ersten Gesprächen.“

Bereits fest als Fachkraft angestellt wurde eine Frau aus Indien. Bei den BFDlern hat Anja Kontermann zudem die Hoffnung, „dass diese nach dem freiwilligen Jahr in eine Ausbildung bei uns in der Pflege gehen. Das wäre das Optimum, das wir anstreben. Dann hat sich das Invest auf alle Fälle gelohnt – für beide Seiten. Und vor allem, das ist das Wichtigste, für unsere Bewohner.“

Für Direktor Martin Scheuermann ist die Ausbildung von Fachkräften in Deutschland alles andere als eine „Einbahnstraße, von der nur wir in unserem Land profitieren. Ganz im Gegenteil: Mit Projekten, wie wir sie gestartet haben, wollen wir auch den Ausbildungsgrad in den Schwellenländern heben. Schließlich kehren viele der Fachkräfte auch wieder in ihre Heimat zurück. So kann es am Ende eine Win-Win-Situation werden.“

Groß sei auf alle Fälle bei den meisten das Engagement in ihrer neuen Berufssituation: „Selbstverständlich“, lacht Anja Kontermann, „gibt es Unterschiede. Aber das ist ganz normal. Insgesamt jedoch machen wir sehr gute Erfahrungen und sind stolz darauf, wie groß der Einsatz und der Wille sind, um weiterzukommen.“ Dabei, so sagt die Leiterin des Hauses, sei der Beginn mit viel Aufklärungsarbeit verbunden: „Pflege in Indien ist nicht zu vergleichen mit Pflege bei uns. Viele erwarten hier eher eine Arbeit wie in einer Klinik – die tatsächlichen pflegerischen Alltagsarbeiten überraschen dann manchen. Doch genau das ist es ja, was unsere Pflege ausmacht: Mit viel Liebe und Herzlichkeit den oftmals an einer Demenz erkrankten Menschen einen schönen Lebensabend zu ermöglichen.“