„Wir wünschen uns einen Dialog bei uns vor Ort“

Mit dem Kongress „Leben Würde“ greift der Schwäbisch Gmünder Schönblick ein stark
polarisierendes Thema auf

Schwäbisch Gmünd (rawi) – Mit dem Kongress „Gegen Menschenhandel und sexuelle Ausbeutung“ setzte der Schwäbisch Gmünder Schönblick im Frühjahr ein Zeichen, das bundesweit in Politik, Gesellschaft und Kirche viel Aufmerksamkeit erfuhr. Nicht anders wird es vom 21. bis 23. Oktober sein, wenn mit „Leben.Würde“ Themen in den Blickpunkt rücken, die stets Emotionen hervorrufen: Abtreibung, Sterbehilfe, Suizid. Schönblick-Direktor Martin Scheuermann: „Wir wissen, dass diese Themenauswahl polarisiert. Wir wünschen uns einen Dialog vor Ort bei uns auf dem Schönblick.“

 

Martin Scheuermann ist Theologe, Pastor und Geschäftsführer. Die Themenvielfalt, mit der er sich Tag für Tag auseinandersetzt, ist groß: „Kein Tag ist wie der andere. Und das macht das Leben doch so unendlich spannend. Für jeden. Daher setze ich mich als Christ dafür ein, dass das Leben und das Lebensrecht immer im Vordergrund steht. Stehen muss.“

Viele Diskussionen habe es in seinem Hause bei der Entwicklung des Kongresses gegeben, der nun vom 21. bis zum 23. Oktober ansteht: „Wir wissen natürlich, wie stark Themen wie der Paragraph 218a oder auch die Sterbehilfe stets mit Emotionen verbunden sind. Leider ist es oftmals gar nicht möglich, in einen offenen Diskurs zu gehen. Aber genau zu dem wollen wir aufrufen.“ Als Christen sei man geradezu verpflichtet, unterschiedliche Meinungen zuzulassen. „Und dennoch wollen wir, mit einer Vielzahl von hochkarätigen Referenten zeigen, dass das Leben immer eine Chance verdient – und sind die Umstände noch so schwer.“ Über allem stehe für ihn die Verfassung, in der es heißt: „Die Würde des Menschen ist unantastbar!“

Der Kongress auf dem Schönblick ist in drei Komplexe untereilt: Der „Beginn des Lebens“, der sich mit dem Wunder der Schwangerschaft und der Geburt auseinandersetzt; die „Mitte des Lebens“, die sich mit der Thematik des Lebensrechts tiefgründig beschäftigt; und das „Ende des Lebens“ mit Einblicken zu Fragen der Organspende oder auch des suizidialen Verhaltens im Alter. Die Schirmherrschaft haben die frühere Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht und Bischof Dr. Stefan Oster (Bistum Passau) übernommen.

Martin Scheuermann blickt gemeinsam mit seiner Frau Christine auf eine Zeit zurück, „in der wir eine junge Frau durch die Schwangerschaft geführt haben. Auch damals stand zu Beginn das Thema Abtreibung in der Diskussion. Doch gemeinsam gingen wir diesen Weg – und heute sehen wir eine glückliche Familie, ein glückliches Kind.“ Das ermutige ihn, vielen jungen Menschen zu raten, sich immer für das entstehende Leben zu entscheiden. „Daher ist die Aufklärung, wie sie unser Kongress bietet, so wichtig.“